Weishaupt: eine Erfolgsgeschichte.

Nach 1800

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts beginnt Joseph Anton Weishaupt, in Schwendi Blasebälge herzustellen. Im „Intelligenz-Blatt für den Oberamts-Bezirk Biberach“ des Jahres 1842 heißt es, er verfertige „[...] alle Gattungen Blasebälge für Hammer-, Huf- und Waffenschmide, überhaupt für jeden Feuerarbeiter, welche vorzüglich brauchbar und gut gemacht sind […] Für Güte und Brauchbarkeit wird jederzeit gutgestanden. – Uebrigens empfehlen sich Weishaupt’s Blasebälge selbst.“ Und sie werden denn auch in den kommenden Jahrzehnten gut verkauft.

1900

Um 1900 gehört die „Gebläsefabrik Schwendi“ Franz Weishaupt senior, dem Vater von Max Weishaupt und dessen jüngerem Bruder Franz. Zum Sortiment gehören Gebläseanlagen – auch Blasebälge für Kirchenorgeln – sowie Feldschmieden und Schmiedeherde für Schlossereien, Schmieden, Maschinenfabriken und Reparaturwerkstätten.

1932

1932, mitten in der Weltwirtschaftskrise, gründet Max Weishaupt, geboren am 31. Oktober 1908 in Schwendi, sein Unternehmen. Der Name: „Max Weishaupt, Maschinenfabrik, Schwendi“. „Je schlechter die Zeiten, umso mehr muss man sich rühren“: Unter diesem Motto beginnt der Firmengründer, wiederum Gebläse und Feldschmieden herzustellen.

Von 1936 an verbessert sich die Auftragslage deutlich. Die Werkstatt kann um einen Büroanbau erweitert und dadurch für die Produktion mehr Platz geschaffen werden.

1938

1938 heiratet Max Weishaupt Sofie Kiesle, die Tochter eines Friseurmeisters. Im Jahr darauf kommt der älteste Sohn Siegfried zur Welt, 1941 Herbert, 1949 Maximilian. Das Foto oben stammt aus dem Jahre 1953.

Den Zweiten Weltkrieg übersteht die Werkstatt ohne Schaden. Allerdings verfügt die französische Militärregierung in den folgenden Jahren die Demontage von mehreren Tausend Maschinen im Gebiet Württembergs und Hohenzollerns für Reparationen. Bei Max Weishaupt wird eine große Drehbank konfisziert. Nach der Währungsreform am 20. Juli 1948 verbessert sich die Lage langsam. Dank der Kaufkraft der neuen D-Mark können wieder Rohstoffe für die Produktion beschafft werden. Weishaupt produziert jetzt auch Elektromotoren. Begonnen hat die Arbeit daran mit der Reparatur von Elektromotoren in der Nachkriegszeit.

 

1950

Von 1950 an liefert Weishaupt Kühlgebläse für den Motorroller „Maico Mobil“, der sich ausgezeichnet verkauft. 1955 endet die Zusammenarbeit. Weishaupt konzentriert sich ganz auf die Feuerungstechnik.

1951 ein entscheidendes Treffen: Im Juli begegnet Max Weishaupt zum ersten Mal dem Schweizer Jakob Meier. Grund der Kontaktaufnahme ist eigentlich die Absicht von Max Weishaupt, Elektromotoren zu verkaufen. Es kommt anders: Die Bundesrepublik Deutschland hatte Jakob Meier unter der Nummer 920976 das Patent für die Erfindung eines Ölbrenners erteilt, und Meier sucht ein deutsches Unternehmen, das diesen Brenner  mit Namen „Monarch“ in Lizenz herstellt.

1952

Der Lizenzvertrag für den Ölbrenner „Monarch“ wird von Max Weishaupt und Jakob Meier am 6. Juni unterzeichnet – „nach langen, schwierigen Verhandlungen und Korrespondenzen“, wie Weishaupt schreibt. Von jetzt an kann das Unternehmen den Brenner  in alle Welt verkaufen, mit Ausnahme der Schweiz. Der erste Brenner  wird unter Anleitung von Raymond Bärtschi, einem Schweizer Fachmann für die Brennertechnik, montiert. Er berät das Unternehmen in technischen Fragen.

Als viel zu klein erweisen sich die Firmengebäude. Dank einer staatlichen Aufbauhilfe von 40000 Mark kann Max Weishaupt den Betrieb erweitern. Für 5000 Mark kauft er einen Bauplatz hinter dem Gasthaus „Zum Hirschen“, in dem sich heute das Rathaus befindet, und baut an der Gutenzellerstraße 2 eine neue Werkstatt. Aber schon als die neuen Gebäude fertig sind, reichen sie für den rasanten Anstieg der Produktion nicht mehr aus. Ein Werbeprospekt gibt Einblick in die Arbeit der Werkstatt.

 

1953

Die erste Vertretung des Unternehmens aus Oberschwaben wird Alois Steimer in Augsburg übertragen. Im Jahre 1954 folgt Hans Niclas in Wissen an der Sieg, im Jahr 1956 Hans Bongartz in Lübbecke. Er baut seine Firma schnell zu einer der größten Werksvertretungen aus.

1954

Der Erfinder des Monarch-Brenners, Jakob Meier, stirbt am 28. Januar völlig unerwartet. Das macht eine neue Vereinbarung über Monarch mit der Witwe des Fabrikanten nötig. Sie wird am 1. Februar 1955 unterzeichnet.


Das Sortiment des Unternehmens ist vielfältig: Elektro-Schraubenlüfter (ab 214 Mark), Orgelgebläse (ab 175 Mark), Elektro-Motoren (ab 113 Mark) und Hochdruck-Ventilatoren (ab 305 Mark) gehören genauso dazu wie eine „vollautomatische Ölfeuerungsanlage Monarch“, angeboten für 2080 Mark.

1955

Das Vertriebsnetz wird zügig ausgebaut: Schon ein Jahr nach Gründung der ersten Vertretung sind weitere 14 hinzugekommen.

Auch im Ausland ist die Firma nun präsent: In den Niederlanden, wo Ton Harmsen die „Monarch Nederland“ gründet – Harmsen wird zu einem engen Freund der Familie Weishaupt –, und in Portugal mit der Vertretung Rost & Janus der Familie Burmester.

1956

Der Aufbruch ins Ausland wird professionell inszeniert: Prospekte in Englisch und Portugiesisch stellen die Vorzüge der Weishaupt-Ölheizungen in Landessprache vor und erlauben den Vertretern einen überzeugenden Auftritt.

In Friedrichshafen vertritt Raymond Bärtschi von nun an die Weishaupt-Produkte. Schaltanlagen ergänzen nun die Ölfeuerung. Sie erleichtern dem Heizungsbauer die Installation und dem Kunden den Betrieb der neuen Heizung: Er kann sie komfortabel und wirtschaftlich regeln.

1957

Zum 25. Firmenjubiläum ist das Unternehmen mit 200 Mitarbeitern bereits der größte Industriebetrieb des Rot-Tales. Anlässlich der Feier wird auch das neue Werk auf dem Gelände Bruckmähder eingeweiht: mit neuer Werkshalle und großem Verwaltungsgebäude. Damit hat Weishaupt seinen heutigen Stammsitz gefunden. Zur Pflege des Arbeitsklimas lädt Max Weishaupt zum Betriebsausflug ins Allgäu ein.

20 Werksvertretungen und zahlreiche Kundendienststellen mit mehr als hundert Kundendienstwagen sorgen bundesweit für den Einbau und die Wartung der Produkte. Wie wichtig dem Firmenchef dieser Service ist, spricht aus einem vertraulichen Brief an die Kunden. Darin bittet er, „mir mitzuteilen, ob Sie mit der Betreuung Ihrer Anlagen durch meine zuständige Werksvertretung zufrieden sind. Sollte dies wider Erwarten nicht der Fall sein, darf ich Sie bitten, mir unverhohlen Nachricht zu geben.“

1958

Am Kaiserhof in Teheran arbeiten Ölbrenner von Weishaupt, in den englischen Ministerien für Luftfahrt und Arbeit, auf russischen Schiffen und bei vielen in- und ausländischen Kunden. „Monarch-Ölbrenner erobern sich Europa“, lautet denn auch der Slogan für die meistverkaufte Ölfeuerung Deutschlands. Je nach Leistung kostet sie inklusive Schaltkasten zwischen 1621 und 5859 Mark.

1959

Mit Jahresbeginn ist das Unternehmen keine Personengesellschaft mehr, sondern eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Der neue Name: „Max Weishaupt Schwendi GmbH“. Zudem nimmt der Firmengründer seine „langjährige treue Lebensgefährtin, Sofie Weishaupt, als Gesellschafterin“ auf, wie er an seine Geschäftspartner schreibt.

Mehr Behaglichkeit dank ausgereifter Technik bietet die Umwälzpumpe „Cuenod“, die Weishaupt vom Frühjahr an in Lizenz der Schweizer Firma Atelier de Charmilles herstellt. Hatte vorher alleine die Schwerkraft das erhitzte Wasser im Heizkreislauf in Zirkulation bringen müssen, übernimmt dies nun zuverlässig die Pumpe.

1960

„1 komplette Ölfeuerung“ inklusive 3000 Liter Heizöl ist der erste Preis eines Preisrätsels, das Weishaupt in der Juli-Ausgabe der Zeitschrift „Das Haus“ veröffentlicht – ein erster Schritt in der Werbung zum Endkunden hin.

Das neue Kino „Kleine Bühne“ ist die Attraktion in Schwendi. Es wird an der Stelle einer ehemaligen Werkshalle an der Gutenzellerstraße eingerichtet. Max Weishaupt will damit seinen Mitarbeitern und den Einwohnern der Gemeinde mehr Unterhaltung bieten. Am 2. September ist Premiere. Der Film: „Und ewig singen die Wälder“ mit Gert Fröbe. 

1961

„Liebe Kostenstellenleiter“: So beginnt ein Brief von Max Weishaupt an die Führungskräfte des Hauses. Der Anlass: Das Unternehmen ist in den vergangenen Jahren so rasant gewachsen, dass eine neue Struktur der Betriebsbuchhaltung nötig geworden ist. Ziel unter anderem: eine kurzfristige monatliche Erfolgsrechnung.

Bereits drei Jahre nachdem das neue Hauptgebäude bezogen wurde, muss es bereits erweitert werden. Rund 400 Mitarbeiter sind bei Weishaupt beschäftigt, die Anforderungen an Vertrieb, Buchhaltung, Personalführung sind nur mit Hilfe einer ständig wachsenden Belegschaft zu bewältigen.

1962

Die Zahlen zum 30. Firmenjubiläum dokumentieren einen beeindruckenden Aufstieg, vor allem seit Beginn der Brennerfertigung im Jahr 1952. In nur sieben Jahren konnte der Umsatz versechsfacht werden, 1961 beträgt er 30 Millionen Mark. 500 Beschäftigte arbeiten jetzt bei Weishaupt. 25 Prozent aller in Deutschland verkauften Ölbrenner stammen aus Schwendi. In 13 Ländern ist das Unternehmen vertreten, die Zahl der Niederlassungen, Vertretungen und Kundendienststellen in Deutschland ist auf 60 gestiegen. Die zutreffende Titelzeile des „Deutschen Volksblattes“ zum Jubiläum: „Von der Werkstatt zur Weltfirma.“

Frühzeitig setzt der Technologie-Pionier Weishaupt auf Datenverarbeitung. Zu Beginn sind es mechanische Maschinen zur Lochkartenverarbeitung, die den Start in die neue Zeit markieren. 

1963

Schlicht, reduziert und elegant: Mit dem Beginn der Zusammenarbeit mit der legendären Ulmer Hochschule für Gestaltung (hfg) hält die Formensprache des Bauhauses Einzug in die Gestaltung des Unternehmens. Sie prägt die Produkte bis heute. Der neue Messestand, von Hans Gugelot und Hans Sukopp vom Ulmer Institut für Produktdesign gestaltet und zuerst in Frankfurt aufgestellt, sowie die Brenner  W1 und WG1 sind die ersten bahnbrechenden Ergebnisse.

Ein neuer Brennstoff, ein neuer Brenner : Mit dem Gasbrenner WG1 startet Weishaupt in eine neue Ära. Er ist das Produkt umfangreicher Forschungsarbeiten und zeigt den bemerkenswerten Weitblick von Max Weishaupt: Frühzeitig erkannte er die Bedeutung des Erdgases und ist den meisten anderen in der Branche damit weit voraus. 

 

1964

Der Anerkennungsbescheid des Deutschen Vereins von Gas- und Wasserfachmännern, kurz DVGW, dokumentiert, dass die neuen Gasbrenner von Weishaupt technisch einwandfrei sind. Nach dem WG1, einem atmosphärischen Brenner , ist mit dem WG2 bereits das zweite Modell, ein Gasgebläsebrenner, auf dem Markt. Die Prüfungen hat der TÜV Bayern vorgenommen.

Eine neue Brenner -Generation wird mit dem Ölbrenner W1 begründet – formal, technisch und im Hinblick auf seine Service-Freundlichkeit. Eine Entwicklung, die bis heute eine der Säulen der Produktpalette von Weishaupt darstellt. Erstmalig ist ein Brenner  zudem mit einem mehrpoligen elektrischen Stecker ausgestattet, der die Installation enorm erleichtert – und damit seiner Zeit weit voraus.

1965

Die große Nachfrage nach den W1-Brennern macht eine Vergrößerung der Produktionsfläche nötig. Ein weiterer Neubau von 6500 Quadratmetern wird errichtet, danach stehen 22000 Quadratmeter Fläche zur Herstellung von Brennern bereit.

Auf der Leipziger Messe stehen Gespräche mit leitenden Mitarbeitern von großen Unternehmen des Ostblocks auf dem Programm. Der Brenner  W1 und der Schaltschrank WS1 werden mit einer Goldmedaille für ihren technischen Standard ausgezeichnet.

1966

Eine weitere Innovation kommt aus dem Atelier Müller-Brockmann: der erste Prospekt für Endkunden. Die Broschüre „Weishaupt – Wärme, Wohlbehagen, Wirtschaftlichkeit“ stellt die Produktpalette und ihre verschiedenen Einsatzmöglichkeiten vor.

Eine Außenstelle des Forschungs- und Entwicklungsinstituts steht von September bis Dezember auf dem Gelände der Stadtwerke Augsburg: Weil es in Schwendi noch keine Gasversorgung gibt, müssen die Tests zur Weiterentwicklung großer Gas- und Zweistoffbrenner in diesem Provisorium der besonderen Art stattfinden.

1967

Die Zahlen zum 35. Firmenjubiläum dokumentieren einen weiteren qualitativen Sprung der Max Weishaupt GmbH. Der Gesamtumsatz im Jubiläumsjahr beträgt 69,4 Millionen Mark, 60 Prozent davon im Inland, 40 Prozent im Ausland erwirtschaftet. Die Gesamterlöse konnten innerhalb von fünf Jahren verdoppelt werden. 2690 Mitarbeiter sind in der gesamten Weishaupt-Organisation tätig, 872 im Werk und in den Niederlassungen, 317 bei den Tochterfirmen in Frankreich und Belgien, 1501 bei Werksvertretungen und Vertragshändlern im In- und Ausland. Das Vertriebs- und Servicenetz umfasst 13 Werkbüros, 20 Werksvertretungen, 35 Vertragshändler, 133 Bezirksvertretungen und 238 Kundendienststellen.

Für Fernheizkraftwerke und andere große Wärmeerzeugungsanlagen eignet sich der neue Ölbrenner U4. Wie alle U-Brenner  kann er hohe Feuerraumgegendrücke überwinden und deswegen mit allen Hochleistungskesseln kombiniert werden.

1968

Mit einer Preissenkung um 9,09 Prozent auf alle seine Produkte fängt das Unternehmen die neue Mehrwertsteuer von zehn Prozent ab, die ab 1. Januar erhoben wird. Die Bruttolistenpreise bleiben damit annähernd gleich. 

„Gas ist im Kommen“: Diese Titelzeile des „Handelsblatts“ vom 25. Oktober dokumentiert den Weitblick, mit dem Max Weishaupt die Entwicklung seiner Produkte betreibt – das Unternehmen hatte bereits1962 seinen ersten Gasbrenner auf den Markt gebracht. Die angesehene Wirtschaftszeitung schreibt nun von der „Erdgas-Welle“, und Weishaupt erweist sich als bestens aufgestellt.

1969

Der 500000. Brenner  läuft vom Band, 17 Jahre nach Beginn der Fertigung des ersten Monarch-Brenners. Eine gewaltige Zahl – allerdings nicht im Vergleich zur Produktionskapazität Ende der sechziger Jahre. Sie beträgt 100000 Brenner  pro Jahr.

Sicherheit geht über alles – zumal bei Gasfeuerungsanlagen. Daher werden, auch wenn die Vorschriften es nicht erfordern, sämtliche Gasbrenner mit Magnetventilen der Gütegruppe A ausgestattet.

1970

Hervorragende Technik, gute Form: Das Rezept, das seit dem Beginn der Zusammenarbeit mit den Designern Hans Gugelot (1965 gestorben) und Hans Sukopp für die Entwicklung aller neuen Produkte gilt, ist auch Leitfaden für das Schaltpult-System WP. Es überzeugt mit bewährten Bauteilen und einer klaren, reduzierten Gestaltung.

In der Nacht von Samstag auf Sonntag vier Gasbrenner WG3 im Werk fertig gestellt, am Sonntagvormittag in Köln mit dem Einbau begonnen, am Montag um 5 Uhr morgens die Anlage betriebsbereit: Dank der Einsatzbereitschaft des Kölner Werksbüros bekommt ein Großbetrieb, der von einem Lieferanten im Stich gelassen worden war, seine Trocknungsanlage pünktlich zur Frühschicht am Wochenbeginn von Stadtgas auf Erdgas umgerüstet.

1971

Das Deutsche Patentamt „adelt“ eine Entwicklung des Forschungs- und Entwicklungsinstituts: Es erteilt Patentschutz für die „Zweischeiben- Mischeinrichtung“, mit der Weishaupt seit einem Jahr seine Gas- und Zweistoffbrenner ausstattet. Sie ermöglicht eine optimale Mischung der unterschiedlichen Brennstoffe  Gas und Öl mit Luft sowie eine stabilere Flamme.

Die Pfarrkirche von Schwendi erhält vier neue Glocken, gestiftet von den Familien Max Weishaupts und seiner drei Söhne. Sie läuten das Jahr 1972 ein. Die Spendenbereitschaft von Weishaupt – die Pfarrkirche ist ein Beispiel – ist weit gefächert und setzt sich bis in die Gegenwart fort.

1972

40 Jahre Weishaupt: Das ist nicht nur wegen des Datums ein Grund zum Feiern. Das Unternehmen steht glänzend da. Der Gesamtumsatz im Jubiläumsjahr beträgt 111,8 Millionen Mark, 70 Prozent davon im Inland erwirtschaftet, 30 Prozent im Ausland. Im Werk Schwendi sind 930 Mitarbeiter beschäftigt, in den Niederlassungen weitere 348 und bei den Auslandstöchtern 290. Der Marktanteil der Weishaupt-Brenner  liegt in Deutschland konstant bei 25 Prozent.

Bereits acht Jahre nach seiner Markteinführung läuft der 500000. Brenner  der Typenreihe W vom Band, „kein Anlass für große Feiern“, wie der „Weishaupt Report“ nüchtern anmerkt. In Schwendi ist man den großen Maßstab gewohnt.

1973

Weishaupt do Brasil eröffnet im September seine neuen Werksanlagen. Nur zwei Jahre nach Gründung der Tochterfirma sind in São Paulo die neuen Hallen bezugsfertig. Senator Max Weishaupt übergibt sie selbst ihrer Bestimmung.

Nach eingehender Prüfung erteilt der DVGW dem Unternehmen die „Bescheinigung als Wartungsunternehmen nach dem DVGW-Merkblatt G 676“. Damit bekommen die Mitarbeiter von Weishaupt die Erlaubnis, die von ihnen gelieferten Anlagen auch zu warten.

1974

Der bisher größte Brenner  läuft vom Band: der WK5. Je größer die Brennerleistung, desto größer auch die technischen Anforderungen. Deswegen hat Weishaupt mit seinem exzellenten Ruf in der Branche, der sich sowohl auf die Zuverlässigkeit der Technik als auch auf die des Kundendienstes gründet, einen überdurchschnittlich hohen Marktanteil. Der WK5 ist für den Betrieb in der Industrie bestimmt. Er hat eine Öldurchsatzleistung von 2400 Kilogramm pro Stunde.

Die Herbert-Weishaupt-Dotation wird gegründet. Benannt nach dem zweitältesten Sohn von Max Weishaupt, soll die Stiftung mit Sitz in Ulm die Erkennung und Behandlung des Diabetes erforschen, an dem Herbert Weishaupt am 4. Februar 1973 verstorben war. Das Gründungskapital der Stiftung beträgt 50000 Mark.

1975

Die Bilanzsumme der Max Weishaupt GmbH übersteigt zum ersten Mal die Marke von 100 Millionen Mark.

„Feuern Sie Ihr Geld nicht zum Schornstein hinaus!“ Mit dieser Botschaft wendet sich das Unternehmen direkt an Endkunden. Sieben einfache und wirkungsvolle Tipps, wie sich beim Heizen Geld sparen lässt, schaffen Aufmerksamkeit für die zentrale Aussage des Prospekts: dass die Investition in einen Weishaupt-Brenner  eine der wirkungsvollsten Maßnahmen sowohl zur Entlastung der Umwelt als auch des eigenen Geldbeutels ist. 

1976

In Kassel hat eine neue Niederlassung ihre Arbeit aufgenommen.

Auch Taiwan gehört jetzt in das weit gespannte Netz der Vertretungen, hier ist es die Firma Singhotex, mit der ein Vertrag abgeschlossen wird. In Reinach/Schweiz kommt die Vertretung HSB dazu. 

1977

Zum 45. Jubiläum des Unternehmens ist der konsolidierte Umsatz der Weishaupt-Gruppe auf 177 Millionen Mark gestiegen. Daran hat der Export jetzt einen Anteil von 36 Prozent. Im Werk Schwendi sind 925 Mitarbeiter beschäftigt, in den Niederlassungen weitere 325 und bei den Auslandstöchtern 430, die meisten davon in Frankreich und Brasilien.

Die blaue Flamme ist das Markenzeichen des Ölbrenners „Purflam“. Er wird in einer Nullserie von 200 Stück hergestellt. Seine Besonderheit: Öl und Luft mischen sich buchstäblich bis zur Vergasung und verbrennen, wie Gas, vollständig. Deswegen die Farbe der Flamme. Der Purflam ist das Ergebnis von Entwicklungsarbeiten, die sich über mehr als ein Jahrzehnt erstreckt haben.

1978

Die Zeit der Schreibmaschine läuft ab: Computer, zu dieser Zeit noch „Bildschirm-Schreibautomaten“ genannt, treten an ihre Stelle und läuten eine neue Ära der Büroarbeit und -organisation ein.

Die neue Firmenzentrale von Weishaupt U.K. in Willenhall bei Birmingham wird eingeweiht. Hier werden die Produkte auf die britischen Vorschriften abgestimmt. Das umfangreiche Lager garantiert eine prompte Belieferung der Kunden, auch mit Hilfe perfekt ausgestatteter Servicewagen.

1979

Eine saubere Umwelt ist bei Weishaupt nicht nur Leitmotiv bei der Entwicklung von Feuerungsanlagen, sondern auch bei der Abwicklung der Produktion. Im April wird deswegen in Schwendi eine moderne Abwasserbehandlungsanlage in Betrieb genommen. Sie reinigt die anfallenden Abwässer so gründlich, dass sie risikolos in die Kanalisation fließen können. Zuvor war eine Aufbereitung in einer Münchner Sammelstelle nötig. 

1980

Das „Manager Magazin“, eines des führenden Wirtschaftsmagazine Deutschlands, präsentiert Siegfried Weishaupt auf dem Titel seiner April-Ausgabe. Das Thema: „Energiekrise öffnet attraktive Märkte.“ Die Strategien erfolgreicher Unternehmen im Umgang mit den Folgen des Ölschocks sind das Thema, und Siegfried Weishaupt ist der wichtigste Gesprächspartner. Der Aufwand für das Titelfoto ist beachtlich: Auf dem Werksgelände schleudert ein großer Industriebrenner seine gewaltige Flamme in den Nachthimmel, um dem Porträt des Unternehmers einen stimmungsvoll-dramatischen Hintergrund zu verleihen.

Höchste Präzision in der Fertigung gehört von jeher zu den Grundsätzen. Mit einer CNC-gesteuerten Messmaschine, die Ergebnisse digital anzeigt, kann jedes Werkstück noch genauer überprüft, das Ergebnis der Messung vollautomatisch protokolliert werden. 

1981

Der beheizte Düsenkopf ist eine der wichtigsten Innovationen des neuen Ölzerstäubungsbrenners WL10. Dank dieser Eigenentwicklung wird sogar das leichte Heizöl vorgewärmt, was die Bedingungen beim Start des Brenners verbessert. Zugleich ermöglicht die Technik einen störungsfreien Betrieb an Heizkesseln mit besonders niedriger Heizleistung, etwa im Einfamilienhaus. Auf Grund seiner hervorragenden Verbrennungsergebnisse wird der WL10 im Jahr darauf mit dem Umweltzeichen „Blauer Engel“ ausgezeichnet. 

1982

Abschied von Senator h. c. Max Weishaupt. Kurz vor der Vollendung seines 74. Lebensjahrs stirbt am 18. August der Mann, der im Jahr 1932 in einer kleinen Werkstatt begann und zum 50. Jubiläum ein Unternehmen von internationalem Rang hinterlässt. Dank der Wirtschaftskraft seiner Firma, aber auch seines persönlichen Engagements entwickelte sich aus seiner Heimatgemeinde Schwendi ein prosperierendes Gemeinwesen. Das Foto zeigt Max Weishaupt gemeinsam mit seiner Frau Sofie im Garten seiner Villa: als Privatmann, der sich seiner Familie stets innig verbunden fühlte.

Eines der führenden technischen Museen der Welt, das Deutsche Museum in München, hat für eine Vorführanlage Weishaupt-Brenner  ausgewählt: einen Ölbrenner WL2 und Gasgebläsebrenner WG1. Den Besuchern werden in der Abteilung Erdöl und Erdgas mit Messgeräten echte Emissions- und feuerungstechnische Messungen vorgeführt.

1983

Der zweimillionste Weishaupt-Brenner  läuft im April vom Montageband. Es ist ein Gas-Gebläsebrenner WG2. Er wird dem Projekt „Behindertes Kind“ in Wuppertal gestiftet.

108 Jungen und Mädchen befinden sich bei Weishaupt in der Ausbildung: als Bürogehilfen, Industriekaufleute, Teilzeichner, Maschinenschlosser, Elektrogerätemechaniker, Energiegeräteelektroniker und Werkzeugmacher. Mit einer Quote von elf Prozent der Mitarbeiter in Schwendi leistet das Unternehmen einen wichtigen Beitrag zur beruflichen Ausbildung in der Region und nimmt bundesweit einen Spitzenplatz ein. Die Ausbildungsquote deutscher Unternehmen beträgt durchschnittlich gerade fünf Prozent. 

1984

Eine neue Klasse von Brennern kommt auf den Markt: Die Großbrenner der Baugrößen 60 und 70 sind der Einstieg in die Generation der Industriebrenner mit herausragenden regel- und verbrennungstechnischen Eigenschaften. Die Leistung der Gas-, Öl- und Zweistoffbrenner umfasst den Bereich von 700 bis 11000 kW.

Über die Hälfte der Mitarbeiter arbeitet seit mehr als zehn Jahren im Unternehmen, 20 Prozent sogar länger als 20 Jahre. Darin spiegeln sich die ausgezeichneten Arbeitsbedingungen, die Qualität der Arbeitsplätze sowie das gute Betriebsklima wider.

1985

„Saubere Umwelt durch Öl und Gas“ ist das Thema des Symposiums, das am 11. Oktober in Schwendi stattfindet. Eine große Zahl von Fachleuten diskutiert den Forschungsbericht, den Weishaupt zu diesem Thema herausgebracht hat. Er setzt sich kritisch mit dem „Dritten Immissionsschutzbericht der Bundesregierung“ von 1984 auseinander, der die Belastung der Umwelt durch Öl- und Gasfeuerungen von „Haushalten und Kleinverbrauchern“ undifferenziert darstellt. Die Fachleute des Unternehmens stellen die technischen Möglichkeiten vor, die bereits heute zur Senkung des Schadstoffausstoßes genutzt werden können. Eine 20-seitige Broschüre mit wichtigen Informationen und Argumenten wird in einer Auflage von 100000 Exemplaren gedruckt. Sie findet große Aufmerksamkeit.

In Ägypten übernimmt Delta Modern Service die Weishaupt-Vertretung. Der Inhaber Said Owies wurde in Schwendi gründlich geschult.

1986

25 Jahre Monarch-France: Die erste und größte Tochtergesellschaft des Unternehmens feiert Jubiläum. Zunächst in Paris gegründet, hat sie nach einer Zwischenstation in Thionville, Lothringen, heute ihren Sitz in Colmar. Mit nahezu 200 Millionen Franc ist Monarch-France 1986 das umsatzstärkste Unternehmen der Brennerindustrie in Frankreich. 40 Niederlassungen und technische Büros, eine ganze Reihe von ihnen bereits in eigenen Gebäuden, betreuen mit etwa 300 Mitarbeitern Kunden in ganz Frankreich.

Die italienische Tochtergesellschaft zieht um in eine neu gebaute Firmenzentrale in Saronno.

1987

Zum ersten Mal 300 Millionen Mark Umsatz in der Gruppe: Das ist die ausgezeichnete Nachricht zum 55. Firmenjubiläum. Die Bilanzsumme hat 178 Millionen Mark erreicht. 983 Beschäftigte arbeiten in Schwendi, 506 in 20 deutschen Niederlassungen und 613 in den zehn ausländischen Tochterunternehmen. 37 Prozent des Umsatzes werden im Export erwirtschaftet, davon mittlerweile zwei Drittel über die Töchter.

Blumberg bei Donaueschingen eröffnet eine weitere Niederlassung.

1988

Der Bodenseeraum wird von nun an von der neuen Niederlassung Ravensburg betreut. Vorher war dort die Werksvertretung von Raymond Bärtschi zuständig, der Weishaupt einst wichtige Kenntnisse auf dem Gebiet der Brennertechnik vermittelt hatte. Bärtschi hatte die Vertretung aus gesundheitlichen Gründen zurückgegeben und war kurz darauf verstorben.

Die Fürsorge für die Mitarbeiter hat bei Weishaupt Tradition. Einst baute der Firmengründer Max Weishaupt Werkswohnungen für zugezogene Angestellte, jetzt ist es Siegfried Weishaupt, der eine Betriebliche Altersversorgung mit außergewöhnlichen Leistungen gründet.

1989

Abschied von Sofie Weishaupt. Im Alter von 81 Jahren stirbt am 16. Februar die Mitgesellschafterin und Frau des Firmengründers Max Weishaupt. In den entscheidenden Jahren des Aufbruchs war sie treue Wegbegleiterin und hat in vielen Bereichen die Geschicke des Unternehmens mitgeprägt. Bis zuletzt hat sie regen Anteil an dessen Entwicklung genommen.

1990

Was für ein Erfolg! Kaum auf dem Markt, wird die Weishaupt Thermo Unit mit Auszeichnungen überhäuft: Auf dem „Industrie-Forum Design Hannover“ nimmt Siegfried Weishaupt von der niedersächsischen Finanzministerin Birgit Breuel die „Sonderauszeichnung für exzellentes Design“ entgegen, auf der Handwerksmesse in München den „Bundespreis für hervorragende innovatorische Leistung für das Handwerk“. Auch die Design Centers in Stuttgart und Nordrhein-Westfalen prämieren die Thermo Unit, wie auch die Juroren der Pariser Fachmesse „Interclima“. Aber nicht nur das Lob für das neue Produkt ist Grund zur Freude: Die Verkaufszahlen – schon im ersten Produktionsjahr mehr als 10000 verkaufte Kessel  – sind es ebenso.

Der zweimillionste W-Brenner  läuft vom Band. Ein außergewöhnlicher Erfolg – der allerdings im Werk, wie der „Weishaupt Report“ nüchtern vermerkt, „ohne besonderes Aufsehen“ registriert wird.

1991

In 6480 Metern Höhe hat noch nie ein Weishaupt-Wimpel geflattert – und wahrscheinlich ist es überhaupt der erste Wimpel einer Firma aus der Heizungsbranche auf einem Sechstausender! Jean Bernhard Gaumin, Leiter einer Bergsteigertruppe und im Hauptberuf Wärme-Ingenieur, hält ihn in die Kamera, als er und seine acht Begleiter den Ausangate in den peruanischen Anden erklommen haben.

Drei Millionen Brenner  haben seit 1952 das Werk in Schwendi verlassen – wieder ist eine Schallgrenze überschritten. Der dreimillionste ist ein Zweistoffbrenner vom Typ WGL30, er wird dem Kreiskrankenhaus Löbau in Sachsen gestiftet.

1992

Das Weishaupt Forum wird eröffnet. Im Beisein des New Yorker Architekten Richard Meier findet im Mai die festliche Einweihung des von ihm entworfenen neuen Ausstellungs-, Schulungs- und Sozialgebäudes statt. Nach zwei Jahren Bauzeit gibt es dem Werk in Schwendi sein neues Gesicht: puristisch im Stil, präzise bis ins letzte Detail. Einer der Höhepunkte der Feier mit mehreren Hundert geladenen Gästen: das Konzert mit dem bedeutenden zeitgenössischen Komponisten Philipp Glass, einem Vertreter der „minimal music“. Er selbst spielt sein Werk „Opening“.

Das Qualitätsmanagement bei Weishaupt ist vorbildlich, es entspricht der Norm ISO 9001/EN 29001. Das bestätigt die Deutsche Gesellschaft zur Zertifizierung von Qualitätssicherungssystemen, kurz DQS, die alle Arbeitsabläufe von der Auftragsannahme bis zum Kundendienst überprüft. Damit ist offiziell bestätigt, dass das Qualitätsmanagement des Unternehmens internationalen Normen entspricht.

1993

Hohe Auszeichnung für das Weishaupt Forum: Ihm wird der „Deutsche Architekturpreis ’93“ verliehen. Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth überreicht ihn Siegfried Weishaupt bei einer Feierstunde im Bonner Bundestag. Die Jury lobt, das von Richard Meier entworfene Forum werde „einem Urbanisierungsprozess gerecht, der eine industrielle Produktionsstätte, ein Schulungszentrum und Räume für eine bedeutende Sammlung zeitgenössischer Kunst auf dem Land zu einer baulichen Einheit führt.“

Die 14. Tochterfirma wird gegründet: in Schweden. Eine Niederlassung in Regensburg, zuständig für das Gebiet Ost-Bayern, ergänzt das Vertriebs- und Servicenetz. In Athen kommt die Vertretung Energia dazu, in Indien die Firma Rajni, in Mazedonien die Firma Termoking.

1994

Der neue Gas-Spezialheizkessel „Weishaupt Thermo Gas“ kommt auf den Markt. In sieben Leistungsgrößen zwischen 9 und 34 kW erlaubt er eine bedarfsgerechte Auswahl je nach Größe und Wärmebedarf des Ein- oder Mehrfamilienhauses. Der Kessel  wird fertigmontiert und voreingestellt geliefert, Montage und Inbetriebnahme sind für den Heizungsbauer denkbar einfach. 

Siegfried Weishaupt wird zum Präsidenten des Europäischen Brennerverbandes CEB gewählt. Der Verband war einst von Max Weishaupt mit gegründet und als Gründungspräsident geleitet worden.

1995

Unverkennbar Richard Meier: Der neue Messestand, erstmals auf der ISH in Frankfurt eingesetzt, wurde vom berühmten New Yorker Architekten entworfen. Die Formensprache, die schon das Weishaupt Forum prägte, die klassischen Proportionen und das leuchtende Weiß heben den Stand deutlich aus der Gestaltung üblicher Messestände heraus. Er löst das Standsystem ab, das 1963 von Hans Sukopp entwickelt worden war und über viele Jahre seine Qualität und Zeitlosigkeit unter Beweis gestellt hatte.

40 Jahre Monarch Nederland und 70. Geburtstag ihres Gründers Ton Harmsen: Doppeljubiläum in Holland. Ton Harmsen gehörte zu den Männern der ersten Stunde, die der Öl- und später der Gasfeuerung in Europa den Weg bereiteten. Er ist dem Haus Weishaupt nicht nur geschäftlich, sondern auch freundschaftlich verbunden.

1996

Hohe Investitionen in die Fertigung vereinfachen und automatisieren die Produktionsabläufe. Ein neues Langgutlager stellt nach Anforderung an den Lagerverwaltungsrechner automatisch Material aus einer von 180 Kassetten zur Verfügung. Im neuen Blechbearbeitungszentrum steuert ein Rechner den gesamten Arbeitsprozess. Dank der Lasertechnik lassen sich nahezu beliebige Formen herstellen. Im neuen Biegezentrum übernimmt ein Roboter die Arbeit (Foto oben): Er beschickt die Maschine, entnimmt das gebogene Rohr und legt das fertige Werkstück in bereitstehende Behälter.

Mit der Einführung des neuen Gas- Brennwertgeräts „Weishaupt Thermo Condens“ rundet das Unternehmen seine Produktpalette ab. Kernstück ist der Wärmetauscher  aus einer Aluminium-Silicium-Legierung in einem Guss, der besonders resistent gegen Korrosion ist. Dank des besonders gestalteten Wärmetauschers kann die Kondensationswärme  (Wasserdampf ) aus dem Abgas zurückgewonnen werden. Das Gerät ist nicht nur sparsam im Verbrauch, sondern auch besonders umweltschonend: Im Abgas des Thermo Condens sind nur minimale Mengen Stickoxid und Kohlenmonoxid  enthalten.

1997

Das Zeitalter des digitalen Feuerungs- Managements beginnt. Sein erster Vertreter: die Baureihe W40 (Foto unten). Kernstück ist der Feuerungs- Manager, dessen Mikroprozessor alle Funktionen steuert und überwacht. Ein Datenbus ermöglicht den Anschluss an ein Gebäudeleitsystem und damit Fernüberwachung und Ferndiagnose. Eine weitere Innovation: Gas- und Ölbrenner haben dieselbe technische Plattform, was Montage, Bedienung, Einstellung und Wartung, Disposition und Ersatzteilversorgung vereinfacht. Die Konsequenz: ein wesentlicher Preisvorteil.

Im Jahr des 65. Firmenjubiläums hat der konsolidierte Gruppenumsatz 642 Millionen Mark mit einem Export-Anteil von 35 Prozent erreicht. Die Bilanzsumme ist auf 346 Millionen Mark gestiegen. 2750 Beschäftigte hat das Unternehmen, 1083 davon im Werk Schwendi, 725 in den deutschen Niederlassungen, 188 bei Neuberger und 754 in den ausländischen Tochtergesellschaften.

1998

multiflam® heißt die neue Brennertechnik, die eine früher unmöglich scheinende Reduktion der Stickoxid- Emission bei Ölfeuerungen im Alltagsbetrieb realisiert. Weniger als 120 mg/kWh NOx  sind Wirklichkeit geworden – bestätigt im Feldtest in der Münsterklinik des Klosters Zwiefalten, bei dem die Werte der beiden Weishaupt-Brenner  konstant unter 100 mg/kWh lagen. Und das ist das Prinzip: Drei bis vier Sekundärdüsen, die konzentrisch zur Primärdüse angeordnet sind, zerstäuben den flüssigen Brennstoff. Der Ölnebel aus diesen Düsen mischt sich mit Verbrennungsluft  und Rauchgasen aus dem Feuerraum und verdampft teilweise. Der so aufbereitete Brennstoff verbrennt danach mit nahezu blauer Hauptflamme, vergleichbar dem Blaubrenner- System kleiner Leistung. Die multiflam-Technik gewährleistet somit eine optimale Verbrennung von Heizöl EL mit drastisch reduzierter NOx - Bildung, vollständig und rußfrei im Ausbrand bei geringstem Luftüberschuss. Im Jahr darauf werden die ersten Serien-Brenner  ausgeliefert.

1999

Weishaupt und Architektur – eine glückliche Verbindung. Ein weiterer Ausdruck dieser Firmentradition ist die neue Zentrale der Schweizer Tochtergesellschaft in Geroldswil/Zürich. Wahrzeichen des Gebäudes, das der renommierte Zürcher Architekt Theo Hotz entworfen hat, ist der gläserne Lärm- und Sonnenschutzschild, der über der Autobahn A1 aufragt. Beispielhaft aber nicht nur die Architektur, sondern auch die besonders energiesparende Haustechnik, deren Erfordernisse von Anfang an in die Planung miteinbezogen waren.

Eine neue Ära der Datenverarbeitung hat begonnen: Im Werk Schwendi ist die Einführung der Unternehmenssoftware „R/3“ von SAP erfolgreich abgeschlossen. Die Arbeitsabläufe sind vereinheitlicht, alle betriebswirtschaftlichen Anwendungsbereiche miteinander verbunden. Ab 2000 sind sämtliche Niederlassungen miteinander vernetzt, ab 2001 auch die Tochtergesellschaften. Das Ziel: eine optimale Abwicklung jedes einzelnen Auftrags.

2000

„Montage 2000“ ist der Name eines der größten Investitionsprojekte der Firmengeschichte: Für die Brenner -Montage wurde eine bestehende Halle umgebaut und eine neue hochmoderne Halle von 2300 Quadratmetern neu erstellt. Am Jahresende geht die Anlage in Betrieb. Die Schaffung optimaler Fertigungsabläufe – schnell, flexibel, mitarbeitergerecht, wirtschaftlich und zuverlässig – war das Ziel. Wie sich schnell herausstellt, wird es auch erreicht.

Dem Trend zur Brennwerttechnik tragen die neuen Geräte WTC45 und WTC60 Rechnung, die das Leistungsspektrum mit bis zu 62 kW nach oben abrunden. In einer so genannten Kaskadenanordnung, bei der bis zu vier Brennwertgeräte hintereinander geschaltet werden, können somit Spitzenleistungen von bis zu 240 kW erreicht werden.

2001

50 Jahre bei einer Firma – dieses außergewöhnliche Jubiläum feiert Bruno Rothmaier am 1. Oktober. 1951 war er im Alter von 13 Jahren als Maschinenschlosser-Lehrling in die Firma eingetreten und hat damit die gesamte Zeit des Brennerbaus in Schwendi miterlebt.

Mit 110 Prozent Norm-Nutzungsgrad  liegt die neue Baureihe „Weishaupt Thermo Condens-A“ im Maximalbereich des technisch Möglichen. Sie ist eine vollständige Neuentwicklung des firmeneigenen Forschungs- und Entwicklungszentrums und wartet mit einer Weltpremiere auf: der „SCOT-Technologie“, die optimale Verbrennungswerte, unabhängig von der Zusammensetzung des Brenngases, und die ständig optimale Verbrennung über die gesamte Lebensdauer des Geräts garantiert.

Das gute Klima aus Arbeit, Freude und Zuverlässigkeit ist die Basis für die Zufriedenheit unserer Kunden überall auf der Welt.

Vision hat Tradition. In jeder Generation.

Seit der Firmengründung von Max Weishaupt 1932 gibt es nur eine Richtung: nach vorne. Auch dank der starken Familientradition. Mit höchstem Anspruch, großem Knowhow und absoluter Zuverlässigkeit führen heute Siegfried und Thomas Weishaupt das Traditions-unternehmen in die Zukunft.

Viele Mitarbeiter, eine DNA: Zuverlässigkeit.

Das Thema Zuverlässigkeit ist bei Weishaupt nicht nur ein Versprechen. Es ist eine Haltung. Von jedem Einzelnen. Zuverlässige und langjährige Mitarbeiter sind das Fundament des Erfolgs der Firma Weishaupt. So ist mancher Kollege schon in der dritten Generation oder über 40 Jahre in unserem Unternehmen tätig. Darauf sind wir als Arbeitgeber besonders stolz.

Architektur und Kunst. Weishaupts klare Linie.

kunsthalle weishaupt

Siegfried Weishaupt und seine Frau Jutta haben in 50 Jahren eine hochkarätige Sammlung moderner und zeitgenössischer Kunst aufgebaut, die seit November 2007 in dem neu errichteten Privatmuseum nun auch der Öffentlichkeit zugänglich ist.

Zur Webseite der kunsthalle weishaupt
Sammlung

Inkunabeln des abstrakten Expressionismus – darunter Mark Rothko – umfasst die Sammlung ebenso wie Werkkomplexe des amerikanischen Pop-Artisten Warhol oder Lichtenstein. Josef Albers oder Max Bill als Vertreter der konkreten Kunst stehen diesen auf europäischer Seite gegenüber.

Die Sammlung
Weishaupt Forum
Das Weishaupt Forum

Das schneeweiße Weishaupt Forum am Firmensitz in Schwendi ist ein skulpturales Wahrzeichen, entworfen vom US-Architekten Richard Meier. Das Gebäude erfüllt viele Aufgaben im Alltag der Firmengruppe und bringt die ganze Unternehmenskultur zum Ausdruck: Klarheit, Werthaltigkeit, Funktionalität.

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